Wir alle wissen, dass Omas sehr gut darin sind, mit dem auszukommen, was sie bereits haben. Bevor du dich also auf den Weg machst, um neuen Nähbedarf zu kaufen, höre auf deine „innere Oma“ und schaue dich im Haus nach Lösungsansätzen für deine Nähprobleme um. Die Wiederverwendung von Haushaltswaren ist eine großartige und umweltfreundliche Option, die meiner Meinung nach der größte Nähtrick von allen ist. Lies weiter für einige (von Oma inspirierte) Tricks, um Ordnung im Nähzimmer zu schaffen, und für Nähtipps aus Zeiten, bevor es für jede Kleinigkeit ein spezielles Werkzeug zu kaufen gab.
Organisationstipps und -tricks für dein Nähzimmer
Nadelkissen mit Stahlwolle
Das Anfertigen eigener Nadelkissen spart Geld und ist eine großartige Möglichkeit, übrig gebliebene Stoffreste zu verwerten. Um deine Nadeln länger scharf zu halten, fülle deine handgefertigten Nadelkissen mit einer Mischung aus Stahlwolle und Reis. Die Stahlwolle schärft die Nadeln jedes Mal, wenn du sie in das Kissen stichst, und der Reis hält innen alles schön trocken.
Stecktafeln für die Wände
Inspiriert von Garagenwerkstätten wird eine Stecktafel an der Nähzimmerwand, an der du Dinge befestigen kannst, deinen nutzbaren Raum revolutionieren. Stecktafeln bieten eine großartige Möglichkeit, große Werkzeuge wie Lineale und Scheren sowie kleine Gegenstände wie Knöpfe, Schnallen und andere Stoffveredelungen aufzubewahren. Dieser zusätzliche Platz schafft wertvollen Raum auf dem Tisch, wobei die Utensilien trotzdem leicht zugänglich bleiben. Du kannst der Wandtafel auch Design-Entwürfe, Kleidungsmuster und Stoffmuster hinzufügen, damit du anschließend ausgiebig über kommende Projekte nachdenken kannst.
Aufbewahrung von Stoffen, um deren Lebensdauer zu verlängern
Falls du einen beträchtlichen Stoffvorrat hast, stelle sicher, dass du die Stoffe richtig aufbewahrst. Der beste Weg, sie von direktem Sonnenlicht, künstlichem Licht, Staub und Kleinstlebewesen fernzuhalten, besteht darin, sie in undurchsichtigen Plastikwannen oder Schubladen aufzubewahren. Obwohl sie dadurch geschützt bleiben, ist es nicht nicht ideal für alle, die sehr visuell veranlagt sind und die vorhandenen Stoffe sehen wollen. Nimm also am besten ein kleines Muster von jedem Stoff, um Musterkarten zu erstellen, welche jeder Schachtel bzw. Schublade entsprechen. Auf diese Weise hat man stets alle verfügbaren Stoffe im Blick.
Abfälle nach Größe sortieren
Bewahre deine Reste sortiert nach Größe und Farbe in Druckverschlussbeuteln oder Schuhkartons auf, damit du schnell findest, was du brauchst. Es gibt nichts Schlimmeres, als sich über ein Stück Stoff zu freuen, das man verwenden möchte, nur um festzustellen, dass man nicht mehr genug davon hat. Bevor du die Stoffreste einlagerst, bereite sie ein wenig vor, indem du unbrauchbare Stellen und lange Fäden abschneidest, da diese die Stoffreste unordentlich aussehen lassen.
Halte lose Fäden, Gummibänder und Kordelzüge organisiert
Bewahre deine Ausrüstung davor, zu einem riesigen Knäuel zu werden, indem du Fäden, Gummibänder und Schrägbänder ordentlich zusammenhältst. Du kannst für das Aufwickeln alte Garnrollen recyceln oder Pappzuschnitte erstellen. Für andere Dinge kannst du Heftklammern oder Wäscheklammern verwenden, um sie gebündelt zu halten.
Nähtipps und -tricks
Schnelles Einfädeln mithilfe von Haarspray
Ein Spritzer Haarspray auf das Ende eines Fadens versteift ihn und verhindert dessen Ausfransen. Dadurch gibt es weniger Frust beim Einfädeln, egal ob bei Nähmaschienennadeln oder bei Nadeln fürs Handnähen. Anschließend kann man ganz entspannt individuelle Etiketten anbringen.
Klammern statt Stecknadeln
Manche Stoffe hassen Stecknadeln! Dicke Stoffe wie Wolldeckengewebe, Melton oder Kunstpelze können schwer zu stecken sein, ohne die Stecknadeln zu verbiegen oder sie im Flor des Stoffes zu verlieren, also versuche es beim nächsten Mal mit Vielzweckklammern, auch bekannt als Binder Clips. Sie sind stark genug, um Kanten zusammenzuklemmen, ohne dass dabei eine Stoffschicht verrutscht, und eignen sich hervorragend für Vliesstoffe wie Leder und Polyurethan, wo herkömmliche Stecknadeln Löcher hinterlassen würden.
Eine Idee zum Schneiden von rutschigen Stoffen
Wenn du feststellst, dass deine Stoffe beim Schneiden nicht glatt bleiben, versuche es mit Musselin darunter. Schneide ein Stück Musselin ab, um damit deinen Tisch (oder eine beliebige Oberfläche) zu bedecken, ziehe ihn fest, sodass er flach und ohne Unebenheiten aufliegt, und klebe ihn an den Kanten fest. Dann lege den Stoff deiner Wahl darüber. Der Musselin hilft dem Stoff dabei, nicht herumzurutschen, aber achte darauf, nur durch die oberste Stoffschicht zu schneiden, damit der Musselin intakt bleibt.
Malerband für gerade Linien beim Quilten
Die meisten von uns neigen dazu, sich beim Nähen leicht auf eine Seite zu drehen, wenn auch nur minimal. Das fällt beim Nähen von Kleidungsstücken oft nicht auf, aber beim Quilten summieren sich diese kleinen Unregelmäßigkeiten schnell. Dies bedeutet, dass es viel offensichtlicher wird, wenn man an den Rand des Quilts gelangt, da dann die Stichreihen nicht perfekt mit dem Quiltrand ausgerichtet sind. Malerklebeband (oder ein wenig klebendes Abdeckband), das direkt auf die Steppdecke geklebt wird, ist eine großartige Führungshilfe, sodass du früher weißt, ob du etwas korrigieren musst. Du kannst so viele Linien mit Klebeband hinzufügen, wie du es für hilfreich hältst, und du kannst die Klebebandstücke sogar wiederverwenden.
Bienenwachs für deine Fäden
Wenn du viel von Hand nähst oder einen Knopf anbringen musst, wird Schneiderbienenwachs schnell zum treuen Begleiter deines Nähzeugs. Bereite einen Faden vor, indem du ihn vor dem Nähen über das Bienenwachs führst, um zu verhindern, dass er sich verknotet oder verwickelt. Außerdem verleiht es dem Faden zusätzliche Festigkeit. Versuche, eine Nadel mit einem großen Öhr zu finden, wenn du Knöpfe anbringst, damit du den gewachsten Faden verdoppeln kannst, um ihn noch stärker zu machen.
Weitere Nähtipps findest du in unseren Tipps, Tricks und Techniken zum Nähen. Vergiss nicht, uns auf Instagram, Twitter oder Facebook mitzuteilen, was dein Lieblings-Nähtrick ist!